(Drops of Blood from the Heart,
deutsche Übersetzung von Jörg H. Hardy, Tbilisi, Berlin)
In sturmbewegter Nacht schreibe ich diese Zeilen, während Regentropfen ans Fenster fallen und das Klavier die Ferne beweint.
Ich erinnere mich an die stürmischen Tage meines Lebens und erfreue mich daran, dass ich Terenti Graneli bin.
Vor mir sehe ich einen Riß und dunkler Nebel umhüllt mich.
Seit der Erschaffung der Welt wandere ich beständig durch das Licht, um die Sonne zu schauen.
Etwas Fernes, Unsichtbares fesselte wohl meinen Blick.
Ich kam vor der Zeit,
und nähere mich erneut der Dunkelheit, die wie ein See ist, in dem mein Körper für immer versinken wird.
Jede Nacht bringt Gedanken an Tod und Ferne.
Ich fürchte mich.
Ich denke, dass es auch dann wohl regnen wird, wenn ich einmal nicht mehr am Leben bin, und doch glaube ich an das ewige Leben.
Mit der Kraft der Poesie vermochte ich weit in der Ferne das himmelblaue Reich des ewigen Lebens zu sehen, in dem meine traurige Seele schwebt.
In dieser sturmbewegten Nacht möchte ich an einem anderen Ort sein.
Die Poesie gewährt mir eine augenblickliche, unerwartete Freude, einem Himmelsflug gleich.
Ich wollte weder leben noch sterben, wünschte etwas anderes.
Jetzt glaube ich, dass es einen dritten Weg gibt und ebenso vertraue ich dem Geheimnis des Glaubens.
Nun stehe ich wieder hier, an der stillen Grenze zur Ewigkeit, wie ein trauriger Seraph,
und ich warte auf die Erscheinung Christi, der mich vor der Gefahr retten wird,
und ich glaube an ein Leben jenseits des Körpers.
Mit diesen Worten spreche ich zu der ganzen Welt:
Ich möchte fliegen, möchte überall sein, wie ein Gott.
Noch immer bin ich in dieser sündhaften Welt, wie ein Kind,
und weiß nicht, wie ich diesem Morast, den man die Erde nennt, entfliehen kann.
Weder Leben
Noch Tod.
Sondern etwas Anderes.
Ich sage: Es gibt keine Wörter für dieses Gefühl.
Und dort draußen herrscht weiter Sturm, Regentropfen fallen ans Fenster und das Klavier beweint die Ferne.
(Übersetzt aus dem Georgischen ins Deutsche von Jörg Hardy)
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